Wissenschaft

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Honig: Bestätigte Anti-Krebs-Wirkung

 

 

Honigbienenprodukte wie Bienen-gift, Propolis/Kittharz, Gelee Royal und Honig  bewirken offenbar die Selbstzerstörung  (sog. Apoptose) von  Krebszellen.  Das  haben  For-scher an der Universität Zagreb in Kroatien erstmals  in  einem Labor-versuch nachweisen können.

 

Die Wissenschaftler unter der Lei-tung von Dr. Nada Orsolic  hatten Mäuse  mit  Tumorzellen  geimpft- ein übliches Verfahren in der  heu-tigen   Krebsforschung.   Anschlie-ßend   injizierten   sie   Bienengift direkt  in  den  Tumor.  Das  über-raschende   Ergebnis:   Nicht  nur                                                                                                    das  Tumorwachstum  kam   zum   Stillstand, sondern die Krebszellen  starben  teilweise  sogar  ab.  In der Tat  ein  spektakuläres Ergebnis.                                                           

In  einem  weiteren  Versuch  gaben  die  Forscher  den  Mäusen  zuerst  Honig  ins  Futter, bevor sie die Tumorzellen impften. Im Vergleich zu den Versuchstieren, die keinen Honig erhalten hatten, breitete sich der  Krebs  bei  den  mit  Honig  gefütterten  Mäusen nicht  aus.  Aufgrund  dieser  positiven  Ergebnisse sprachen sich die  Forscher für klinische Studien mit Bienenprodukten auch  an  krebskranken Menschen aus, etwa zur Unterstützung einer Chemotherapie.

 

 

Quelle:

Journal of the Science of Food and Agriculture, Januar 2005

 

 

 

 

 

 

 

 

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Akupunktur hilft wirklich: Forscher bestätigen die Heilwirkung der chinesischen Nadeln

 

 

Für  viele  Patienten  mit  chronischen  Schmerzen

ist Akupunktur eine Alternative, die hilft und kaum Nebenwirkungen hat.  Lange stritt man  über den

Grund  dieser  positiven  Wirkung:  die Gegner be-

haupteten, es handele  sich  um  Placebo-Effekte, 

die Befürworter dagegen  waren von der tatsäch-

lichen Wirksamkeit überzeugt.

 

Nun   konnte  ein   internationales   Forscherteam

nachweisen,  dass   Akupunktur  doch  wesentlich

mehr  als  reines  Placebo  ist. Unter  Leitung  von

Andrew  Vickers  vom   Memorial  Sloan-Klettering  

Cancer Center  in  New York analysierten die  Wis-senschaftler die bisherige Studienlage zum Thema.

Dafür  werteten  sie  die  Daten  von 29 klinischen  

Studien mit insgesamt 17.922 Patienten  aus,  die  

unter  chronischen Schmerzen  am  Rücken, in der Schulter,  im  Kniegelenk  oder  unter chronischen Kopfschmerzen litten.

 

Das Ergebnis der Auswertung der Daten:

Echte Akupunktur schneidet bei chronischen Schmerzen sowohl gegenüber einer Scheinakupunktur als auch gegenüber einer Nicht-Behandlung statistisch besser ab.

 

 

Die Studie: http://archinte.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=1357513

 

 

 

 

 

 

 

 

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Das menschliche Gehirn hat das Potential zur Selbsterneuerung. Moderne Hirnfor-schung stürzt eine alte Lehrmeinung der Medizin

 

 

Die Zellen  des Gehirns sind beim erwachse-

nen Menschen  fest  miteinander verknüpft

und strukturiert, um dem Gedächtnis einen komplexen und sicheren  Aufbau  zu geben. Dieses alte Dogma der Hirnforschung haben Forschungsergebnisse, die  in der Zeitschrift  "Nature   Medicine"  veröffentlicht  wurden, beendet.

 

Im  Fachblatt  wurde eine wissenschaftliche Studie  veröffentlicht. Darin  berichten Fred   Gage und seine Kollegen vom Salk Institute

for  Biological  Studies (California),  dass sich Zellen  im  menschlichen Gehirn sogar teilen können. Bisher  waren die Forscher der Mei-nung, dass  Hirnzellen  schon  kurz nach der Geburt  aufhören, sich zu vermehren  bezie-

hungsweise zu  teilen.

 

Nun ist sicher, so Gage: "Das menschliche Gehirn behält  im Verlaufe des gesamten Lebens das Potential zur Selbsterneuerung."

 

Gage und seine Kollegen  untersuchten  die Gehirne  von fünf schwedischen Patienten, die an Krebs ge-storben waren. Die Patienten  hatten vor  ihrem Tod  den  Wirkstoff Bromodesoxyuridin  erhalten. Diese Substanz  wird  schnell  in  Zellen  integriert,  die sich  teilen. Die Forscher  suchten in den  Gehirnen der Verstorbenen daher gezielt nach der chemischen Substanz. Im Gyrus dentatus wurden sie fündig. Dieses Gehirnareal  gehört zum Hippocampus, der eine zentrale Rolle beim Lernen und Erinnern eines Menschen erfüllt.

 

 

Quelle:

Nature Medicine 4, 555 - 557 (1998)

doi:10.1038/nm0598-555

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Parkinson

Umweltgifte töten Nervenzellen

 

 

Forscher  der  University of Kentucky  und  der Kangwon National University in Südkorea  hatten Trichlor-

ethylen (TCE)  bereits  mit  Parkinson  in   Zusammenhang  gebracht.  TCE  wurde  früher beispielsweise zur Dekoffeinierung eingesetzt und kommt heute noch zur Entfettung von Metallen zum Einsatz. Es kann leicht in menschliches Gewebe eindringen und so auch das Gehirn erreichen.

 

Auch  die  Forscher  um  Samuel Goldman  und Caroline Tanner vom  Parkinson’s Institute  in Sunnyvale in  Kalifornien identifizierten  die Chemikalie  in  ihrer  aktuellen  Studie  als  Risikofaktor. „Parkinson kam sechsmal so oft vor, wenn  die Teilnehmer TCE ausgesetzt  waren“,  sagte  Samuel  Goldman. Die  krank-machende Wirkung  der Lösungsmittel  habe  sich  erst  nach  zehn bis 40 Jahren gezeigt, berichten die Forscher.

 

Auch für Tetrachlorethylen, auch Perchloroethylen (PERC) genannt, und  Parkinson konnten die Forscher einen deutlichen Zusammenhang  herstellen. Offenbar  war  das  Risiko, Parkinson zu entwickeln, für  die-jenigen  zehnfach  erhöht,  die  dem  Stoff  ausgesetzt  waren.  PERC ist  die Hauptchemikalie, die in der chemischen Reinigung eingesetzt wird.

 

 

Quelle:

Fokus, 14.11.2011

 

 

 

 

 

 

 

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Dem Geheimnis des Alterns auf der Spur

 

 

Forscher  aus   Kiel  entdeckten  einen Zusammenhang  zwischen  einem  Gen und  dem   Prozess  der  Alterung.  Sie untersuchten,  warum  das   Nesseltier Hydra   unsterblich   ist – und   stießen dabei unerwartet auf einen Zusammen-hang   mit   dem  menschlichen  Altern. Die   Studie   der   Christian - Albrechts - Universität   zu   Kiel  (CAU)  in  Zusam-menarbeit  mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) erscheint im Fachjournal Proceedings of the National Academy  of  Sciences  of  the  United 

                                                                                        States of America (PNAS).

 

Im  Bericht der Uni Kiel heißt es: "Der winzige Süßwasserpolyp Hydra zeigt keine Alterungsprozesse und

ist potentiell unsterblich. Dieses vermeintliche Paradoxon eines  unsterblichen Organismus in einer Welt,

in der alles Leben endlich ist, hat eine relativ einfache biologische Erklärung: in diesen Tieren erfolgt die Vermehrung  ausschließlich  ungeschlechtlich  durch  Knospung. Diese Art  der Vermehrung  setzt  aber

voraus, dass jeder individuelle Polyp Stammzellen enthält, die sich ständig teilen können."

 

Auf  der  Suche nach  dem Gen,  das für die Unsterblichkeit der Hydra verantwortlich ist, stieß das  For-scherteam   ausgerechnet   auf   das  so  genannte  FoxO - Gen.  "Unsere   Forschungsgruppe  konnte erstmals  direkt  zeigen,  dass  zwischen dem FoxO-Gen und der Alterung  ein unmittelbarer Zusammen-hang   besteht",  sagt  der  Leiter  der  Hydra - Studie,  Professor  Thomas   Bosch  vom   Zoologischen Institut  der  CAU.  "Da   besonders  aktives  FoxO  bereits  bei  über  hundertjährigen  Menschen  fest-gestellt  wurde, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein entscheidender Faktor beim Altern – auch beim Menschen."

 

 

Quelle:

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 13.11.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Sind Zeitreisen möglich?

 

 

(von Miglena Neukirch) 

 

Einstein's Relativitätstheorie  änderte unser Zeitverständnis grundlegend. Er entdeckte, dass  Zeit  unterschiedlich wahrgenommen wird  und  abhängig vom Beobachter und seiner Geschwindigkeit ist, das heißt, dass für verschiedene Beobachter die Zeit wohl unterschiedlich   schnell  vergeht.  Dieses Phänomen  lässt sich  am  Beispiel  des so genannten Zwillingsparadoxons   erklären: dieses bewirkt, dass z. B. eineiige Zwillinge unterschiedlich  schnell  altern, wenn  sie mit  unterschiedlichen  Geschwindigkeiten

durch  das  Weltall  reisen.  Demnach ist die Zeit keine unabhängige physikalische Größe, wie bis dahin gelehrt wurde. 

 

Doch was ist dann Zeit?  Einstein  meinte,  dass  die  Zeit  ohne  den  Raum  gar nicht existieren kann, deshalb verwendete er  den  Begriff  Raumzeit. Je höher die Geschwindigkeit, mit der wir uns im Raum fortbewegen, desto langsamer die Zeit, desto langsamer altert ein Mensch.  Mit dem Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit,  fängt  die  Zeit  an,  zurückzulaufen,  was  zur Folge hätte,  dass man in die Ver-gangenheit  zurückkehren würde. Dies wiederum hätte zu Folge, dass ein Erwachsener wieder ein Kind wäre. Allerdings  kann sich ein Lebewesen nicht mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Selbst wenn theo-retisch diese  Möglichkeit  bestünde, wenn man also in der Lage wäre,  ein  Raumschiff  zu  bauen, das solche  Überlichtgeschwindigkeiten erreichen  kann,  stellt  sich  trotzdem  die Frage, wie sich derartige unvorstellbare  physikalische  Bedingungen  auf  ein  Lebewesen, überhaupt auf die Materie, auswirken würden.

 

A. Einstein definierte  die Raumzeit  als  ein  gekrümmtes  physikalisches  Phänomen, das in Wechselwir-kung zur Gravitation steht. Die Gravitation verkrümmt  die Raumzeit, und die Verkrümmung der Raumzeit bewirkt die Gravitation.  Die Gravitation ist  ein Kraftfeld, das  immer  in  der  Nähe  von  Masse entsteht. Dies erklärt wiederum,  warum  sich  die Erde  nicht  auf  einer  geraden Linie bewegt,  sondern in einer Bahn  entlang  der  Raumkrümmung,  die um die Sonne entsteht.  Dasselbe  gilt  auch  für alle anderen Massekörper  (Planeten etc.). Alle  Körper  und  Teilchen  (auch Lichtteilchen)  werden in der Nähe von Masse abgelenkt und gekrümmt.

 

Einstein  glaubte,  dass  das  Licht  von  Sternen  in  scheinbarer Sonnennähe von der Masse der Sonne abgelenkt werde. Diese Annahme wurde immer wieder in Experimenten bestätigt.

 

Was  passiert  nun  bei dem Versuch,  diese  Gravitation  zu   überwinden,  die  ja  die  Körper  festhält? Die Relativitätstheorie  beinhaltet  die  Formel,  das  nichts  schneller  als  das  Licht  sein  kann.  Bei  der Annäherung  an  die  Lichtgeschwindigkeit  läuft  die  Zeit  langsamer,  der Raum wird kleiner, die Masse

nimmt  zu.   Beim  Überschreiten  der  Lichtgeschwindigkeit   dürfte  es  noch  verrückter  zugehen.  Ein Raumschiff   wäre   wieder  dort   zurück,  wo  es  startete.  Seine  Masse  wäre  stark  verändert. Und die Kausalität   wäre  aufgehoben,  d.  h.  Wirkung   träte   vor   Ursache  ein.  Damit  wäre  eine  Zeitreise nichts weiter als eine absurde Idee.

 

 

Berlin, 06.12.2012 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kann Homöopathie doch bewiesen werden?

Studie liefert mögliche Erklärungsansätze

 

 

Ist Homöopathie doch keine Placebowirkung und kein Humbug? Homöopathie ist umstritten,  obwohl

es zahlreiche positive Erfahrungsberichte  gibt, und zwar über gute Behandlungserfolge sowohl bei Er-wachsenen  als  auch  bei  Kleinkindern und Tieren. Jetzt scheinen Experten aus dem Fachbereich der

Virologie den Ansatzpunkt für eine plausible Erklärung der Wirkungsweise der Homöopathie und somit für den  Beweis ihrer Wirksamkeit zu liefern. 

 

Es handelt sich um eine Studie von einem weltbekannten Virologen. Eigentlich haben die Forschungen

von Montagnier nichts mit Homöopathie zu tun. Er entwickelte vielmehr  ein neues Nachweisverfahren

für  Viren  und  Bakterien. Dabei  entdeckte  er, dass  Lösungen,  die  die DNS  eines Virus  oder eines Bakteriums enthalten, Radiowellen im  Niedrigfrequenzbereich ausstrahlen, welche die Wasser-Moleküle

in ihrer Umgebung so  beeinflussen, dass  sich  diese in  so genannten  spezifischen "Nano-Strukturen" anordnen. Die so organisierten Moleküle senden dann ebenfalls ähnliche Radiowellen aus.

 

Auch wenn  die DNS aus  der  Lösung  durch Verdünnung entfernt wird, behalten die Wassermoleküle diese  spezifische Frequenz-Signatur. In der Medizin könnte man  die Radio-Emissionen verwenden, um herauszufinden, womit  das  Wasser in Kontakt war - unter Umständen ein sehr einfacher Nachweis für Viren und Bakterien.

 

Als Nebenprodukt lieferte Montagnier damit  aber auch  eine mögliche Erklärung  für die Homöopathie, deren Theorie besagt, dass  das  Wasser  die  Informationen eines  ursprünglich  gelösten Stoffes spei-

chert, auch wenn dieser selbst chemisch nicht mehr nachweisbar ist. Diese Behauptung der Homöopa-

thie  konnte  bisher weder  bewiesen noch  erklärt  werden. Nun gibt es womöglich einen Ansatzpunkt,

der diese Wirkungsweise erklären könnte.

 

 

Die Studie:

 

"Interdisciplinary Sciences: Computational Life Sciences

June 2009, Volume 1, Issue 2, pp 81-90

 

Electromagnetic signals are produced by aqueous nanostructures derived from bacterial DNA sequences

Luc Montagnier, Jamal Aïssa, Stéphane Ferris, Jean-Luc Montagnier, Claude Lavalléee

 

Abstract

A novel property of DNA is described: the capacity of some  bacterial DNA sequences to induce electro-magnetic waves at high aqueous dilutions. It appears to be a resonance  phenomenon triggered by the ambient  electromagnetic  background  of very low frequency waves. The genomic DNA of most patho-genic  bacteria  contains sequences which are able to generate such signals. This opens the way to the development of highly  sensitive  detection system for chronic bacterial infections in human and animal diseases."

 

 

Quelle: 

http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs12539-009-0036-7

 

   

 

 

 

 

 

 

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Fibromyalgie: Erster Nachweis erbracht

 

 

Gunnar Bartsch , Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

 

Fibromyalgie  hat den Ruf einer mysteriösen Krankheit: Die Symptome sind vielfältig, die Auslöser un-bekannt, die Diagnose  ist schwer zu stellen. Jetzt  ist  Forschern  am Universitätsklinikum Würzburg

erstmals ein eindeutiger Nachweis gelungen: Schäden im Bereich der kleinen Nervenfasern.

 

Sie  sind  für die Wahrnehmung  von  Schmerzen verantwortlich und  für  das Temperaturempfinden: Sogenannte kleinkalibrige schmerzleitende Nervenfasern (small fibers), deren Endigungen in der Haut lokalisiert sind. Auf diese Fasern haben sich Wissenschaftler der Universität Würzburg konzentriert bei

der Suche nach den Auslösern der typischen Schmerzen bei Fibromyalgie. Mit Erfolg: „Wir haben  bei Patienten  mit einem  Fibromyalgie-Syndrom  deutliche Zeichen für eine Schädigung der kleinen Ner-venfasern nachgewiesen“, sagt Nurcan Üçeyler, Privatdozentin an der Neurologischen Klinik des Würz-

burger  Universitätsklinikums.  Über die Ergebnisse  ihrer Studie berichtet  die  Fachzeitschrift Brain in 

ihrer aktuellen Ausgabe.

 

Paradigmenwechsel: Organische Grundlage identifiziert

 

Diese  Entdeckung  läutet  laut  Üçeyler  „einen  Paradigmenwechsel“  ein. Die Ergebnisse der Studie

würden  das  bisherige  pathophysiologische  Konzept  der Fibromyalgie  herausfordern und sie seien deshalb  von beträchtlicher Relevanz. „Mit  dem  Nachweis der Beeinträchtigung  kleiner Nervenfasern

bei Fibromyalgie-Patienten erfüllt Schmerz bei der Krankheit nun  die wissenschaftlichen Kriterien von neuropathischen  Schmerzen, also  Schmerzen,  die  durch  eine Schädigung  oder  Erkrankung  des Nervensystems  bedingt  sind“,  sagt  Üçeyler. Darüber  hinaus  hätten  Mediziner  jetzt  erstmals  ein objektiv  messbares  Kriterium  an der Hand,  an  dem  sie sich  bei  der Diagnosestellung  orientieren können.

 

Die Studie

 

35 Patienten  haben  Nurcan Üçeyler  und  Prof. Claudia Sommer  in ihrer Studie untersucht. 25 von

ihnen litten an einer Fibromyalgie, zehn  waren  an  einer  Depression  erkrankt – einer Krankheit, die Fibromyalgiepatienten  häufig  zugeschrieben  wird,  da  es  bislang  an Kriterien für eine verlässliche

Diagnose  fehlte. An  Schmerzen  litten  diese  zehn Patienten  nicht. Dazu wurden passende Kontroll-gruppen für jede Untersuchung rekrutiert.

 

Mit  drei spezifischen Testverfahren haben  die Medizinerinnen  die Studienteilnehmer untersucht: Die quantitative  sensorische  Testung (QST) bestimmt  unter  anderem  thermische Wahrnehmungs- und Schmerzschwellen der kleinen Nervenfasern. Die Ableitung  Schmerz-assoziierter  evozierter Potenziale (PREP) gibt Auskunft  über die  elektrische Erregbarkeit der Nervenfasern. Stanzproben  aus  der Haut ermöglichen  die  Analyse  der  Morphologie  unter  dem  Mikroskop. „Diese drei Methoden sind somit objektive  Verfahren,  die  sich  bei  der  Beurteilung  der  kleinen  Nervenfasern  ergänzen und deren mehrdimensionale Analyse erlauben“, sagt Üçeyler.

 

Die Ergebnisse

 

Das Untersuchungsergebnis war eindeutig: „In allen drei Testverfahren  fanden sich bei Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom  deutliche Zeichen  für eine Schädigung der kleinen Nervenfasern“,  erklärt die Medizinerin. Fibromyalgie-Patienten  reagierten in der QST weniger  empfindlich  auf Temperaturreize.

In den PREP-Ableitungen  zeigten die Betroffenen  schwächere  Antworten  auf die Schmerzreize. Und

auch  unter dem Mikroskop  fanden die Wissenschaftlerinnen  deutliche Veränderungen: „In der Haut-

stanzbiopsie  war  die  Anzahl  der  kleinen  Fasern deutlich  reduziert – ein Befund, der typisch ist für

Erkrankungen mit small-fiber-Beteiligung“, so Nurcan Üçeyler.

 

Besonders  interessant für die Wissenschaftlerinnen war die Tatsache, dass sich Fibromyalgie-Patienten

in  den Untersuchungsergebnissen  nicht  nur  von  gesunden Studienteilnehmern unterschieden, son-

dern  auch von  den  Patienten, die  an  einer Depression erkrankt waren, aber  nicht unter Schmerzen

litten – letztere zeigten ähnliche Ergebnisse wie Gesunde. Obwohl Fibromyalgie-Patienten ähnlich viele

depressive  Symptome  aufwiesen wie  die depressiven Studienteilnehmer, zeigten  nur sie eine Beein-trächtigung ihrer kleinen Nervenfasern.

 

Für das Team um Nurcan Üçeyler und Claudia Sommer ist das Ergebnis dieser Studie klar: „Auch wenn noch nicht  bekannt  ist,  warum  es  zu  einer  Schädigung  der  small fibers bei  Fibromyalgie kommt,

könnten  unsere  Ergebnisse  die  Grundlage  für  die  Neudefinition  des  Fibromyalgie - Syndroms als   Erkrankung schaffen.“

 

"Small fibers in fibromyalgia syndrome".   Nurcan Üçeyler, Daniel Zeller, Ann-Kathrin Kahn, Susanne Ke-wenig, Sarah Kittel-Schneider, Annina Schmid, Jordi Casanova-Molla, Karlheinz Reiners, Claudia Sommer doi:10.1093/brain/awt053

 

Kontakt:

PD Dr. Nurcan Üçeyler, T: (0931) 201-23542, ueceyler_n@klinik.uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Claudia Sommer, T: (0931) 201-23763, sommer@uni-wuerzburg.de

 

 

Quelle:

IDW, 14.03.2013 

 

 

 

 

 

 

 

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Johanniskraut gegen Krebs

 

 

Johanniskraut wird als Heilmittel gegen

leichte bis mittelschwere Depressionen eingesetzt. Jetzt kamen Krebsforscher

zu dem Ergebnis, dass diese leuchtend

gelb blühende Pflanze auch das Poten-

tial hat, gegen Krebs wirksam  zu  sein. 

 

Das Johanniskraut ist  in der  Lage, das

Wachstum  von   Tumorzellen  zu  ver-

langsamen und in kranken Zellen einen

gezielten Zelltod auszulösen.Das haben

erste  wissenschaftliche  Studien in der

Schweiz und Deutschland ergeben.

 

Zudem stellten Forscher der Berliner Charité fest, dass Johanniskraut die Entwicklung solcher Krebsarten, die durch Umweltgifte verursacht sind, hemmen kann.

 

Die Berliner Wissenschaftler fanden heraus, dass Johanniskrautextrakte  ein wichtiges Enzym, das an der Entstehung von Krebs  durch  Benzpyren mitbeteiligt ist, bremsen und somit einen wichtigen Schritt im Entstehungsprozess unterbinden können.

 

 

Die Studie:  

http://cancerres.aacrjournals.org/content/63/22/8062.full

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nanopartikel – Risiko für die Gesundheit

 

 

Jürgen Stellpflug von Öko-Test in Frankfurt: "Bestimmte  Nanopartikel  stehen  im  Verdacht  beim Men-schen Lungenkrebs auszulösen. Andere können beispielsweise  die Blut-Hirn-Schranke durchdringen, das Gehirn  schädigen. Aber  auch, weil  sie in den Magen-Darmtrakt eindringen, und  dort  Schäden hervor-rufen." Das Problem: Wie Nanopartikel auf den Menschen tatsächlich wirken, und welche Langzeitfolgen damit verbunden sind, ist bisher nur schwer herauszufinden.

 

Das Forscherteam von Andreas Stampfl, Biophysiker am Helmholtz-Institut München,  führte Tests durch. Mit erschreckenden Ergebnissen: "Bei den Tests mit Printex 90 und Titandioxid schlug das Herz schneller, das EKG veränderte sich. Und es  traten  Herz-Rhythmus-Störungen auf. Wenn man  diese Daten auf den Menschen überträgt, ist es durchaus möglich, dass nach Aufnahme von diesen Teilchen, das menschliche Herz ebenfalls mit Arrhythmien reagiert. Und im schlimmsten Fall  bei herzkranken Patienten es zum Herz-infarkt kommt", so die Forscher.

 

Das Problem: Es lässt sich  kaum kontrollieren, welche Nanopartikel  von der Industrie verwendet werden und in welchen Produkten. Was  die Gefahr für den Verbraucher erhöht. Jürgen Stellpflug  von Öko-Test geht davon aus, dass bereits  jetzt  jeder Bundesbürger  täglich mindestens  eine Billion Nanopartikel auf-nimmt. Etwa  über  die Lunge, die Haut oder die Nahrung: "Wir wissen noch gar nicht, weil es noch viel

zu wenig Studien gibt, wie  denn diese Nanopartikel tatsächlich wirken. Sie haben völlig neue chemische und auch physikalische Eigenschaften. Und in dieser Situation ist es grob fahrlässig. Das ist ein Menschen-versuch, solche Partikel in den Verkehr zu bringen - auf den Verbraucher loszulassen."

 

 

Quelle:

HR, 24.04.2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nahrung ist die beste Medizin

 

Ein alter Spruch, den  viele schon irgend-

wo  einmal  gehört  oder gelesen  haben.

Was ist eigentlich  daran? Und welche ist

nun die richtige Nahrung?



Zwei kanadische Wissenschaftler nahmen zahlreiche Studien  über den Zusammen-

hang zwischen Ernährungsgewohnheiten

und Krankheiten unter die Lupe. Ihr Fazit

aus  den  Studienergebnissen  bestätigte

die  oben  zitierte  Weisheit: Ernährungs-

faktoren  spielen  eine  wichtige  Rolle  in

der  hohen   Inzidenz   zahlreicher  Arten

von  Krebs.  Eine   Änderung  der  Ernäh-

rungsgewohnheiten   hin   zur   täglichen

Aufnahme von pflanzlichen Lebensmitteln mit antikanzerogenen und antiinflammatorischen sekundären Pflanzenstoffen stellt einen vielversprechenden Ansatz zur Verhinderung der Entstehung von Krebs dar.

 

Der Neurochirurg Prof. Richard Béliveau, Leiter des molekular-medizinischen Labors am Krebsforschungs-zentrum in Montreal (Kanada), und sein Kollege Dr. Denis Gingras vom Saint-Justin Hospital  in Montreal stellten  eine  Liste  der  Nahrungsmittel  zusammen,  die das Krebsrisiko senken und Tumore sogar noch bekämpfen können. Obst,  Gemüse,  Gewürze,  Rotwein und  dunkle Schokolade liefern Substanzen, die den Körper  dabei  unterstützen, schädliche Zellen zu vernichten. Dagegen  gibt  es  Nahrungsmittel, die

die  Entstehung  von  Krebs  sogar  noch  fördern  können. Dazu  gehören  marinierte,  geräucherte und frittierte  sowie  Fertigprodukte  und rotes Fleisch. Vor allem  die  zahlreichen, sog. sekundären Pflanzen-stoffe  in  der  Nahrung  sind  effektiv in  der  Prävention  von  Krebs.  Ballaststoffe, Kurkuma, Tomaten, Olivenöl,  Beeren,   Zitrusfrüchte,  Kohlgemüse,   Heringe,  Kakao  enthalten  Moleküle,  die  vor  Brust-,

Prostata- und Darmkrebs schützen sollen.

 

 

Die Studie: Role of nutrition in preventing cancer

Richard Béliveau, PhD and Denis Gingras, PhD.

In Can Fam Physician. 2007 November; 53(11): 1905–1911.