Gesundheit spezial
Fructoseintoleranz: Die versteckte Krankheit
Ständig krank und der Arzt findet nichts? Bauchschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Blähungen, ein auf-getriebener Bauch, Durchfall, weiterhin Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Infektanfälligkeit und
sogar Depressionen. Was haben diese zahlreichen unterschiedlichen Beschwerden gemeinsam? Sie können alle die Symptome einer Fructose-Intoleranz (FI) sein. Fructose (Fruchtzucker) ist ein so ge-nannter Einfachzucker, der in vielen Lebensmitteln zu finden ist, z. B. in Früchten und allen
Produkten, in denen Früchte verarbeitet wurden (z. B. in Marmelade, Fruchtsäften, Obstkuchen, Trockenobst, Fruchtjoghurt etc.), in Light- oder Diät-Produkten, in denen Fructose als Süßungs- mittel verwendet wurde, in Produkten für Diabetiker und vieles mehr.
Die von Fructoseintoleranz Betroffenen leiden oft Jahre lang an Verdauungsbeschwerden, weil viele
Ärzte dieses Krankheitsbild nicht kennen. Da Darmspiegelungen bei Fructose-Intoleranz ohne Befund bleiben, wird der Patient nach einer solchen befundlosen Darmspiegelung bereits mit der falschen Diagnose „Reizdarmsyndrom“ nach Hause geschickt, womit seine gesundheitlichen Probleme allerdings nicht gelöst werden können. Die Fructose-Intoleranz jedoch kann sehr wohl diagnostiziert werden,
und zwar mittels eines speziellen Atemtestes. Bei diesem Test wird die Wasserstoffmenge im Atem gemessen. Der Wasserstoff entsteht im Dickdarm bei der Verstoffwechselung der Fructose durch die Dickdarmbakterien. Teilweise gelangt dieser Wasserstoff in die Lunge und wird dann abgeatmet.
Zusätzlich hilfreich ist die Führung eines Ernährungstagebuches. Außerdem könnte man eine so ge-nannte Sorbitintoleranz ausschließen lassen, da Sorbit auch in manchen Früchten enthalten ist. Der Zuckeraustauschstoff Sorbit ist in zuckerfreien Kaugummis, in vielen Light-Produkten, Lutschpastillen,
in Zahncreme sowie in Obstsorten wie Birnen, Pfirsichen, Aprikosen, Äpfeln, Pflaumen und in Tro-ckenobst enthalten.
Laktoseintoleranz
Viele Menschen bekommen nach dem Genuss von Milch und deren Produkten sehr unangenehme Verdauungsbeschwerden, wie z. B. Bauchschmerzen, Blähbauch, Durchfall, Meteorismus, aber auch Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen. Die Ursache dafür kann eine so genannte Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) sein. Bei der Laktoseintoleranz handelt es sich um keine Milchallergie. Beides ist voneinander zu unterscheiden, denn Menschen mit einer echten Milchallergie können selbst
auf geringste Mengen von Milch oder Milchprodukten mit Symptomen reagieren. Personen mit Laktoseintoleranz dagegen können oft kleinere Mengen Milchprodukte konsumieren, ohne danach
starke Beschwerden zu bekommen.
Die Ursache ist ein Mangel am Enzym Laktase, das in der Darmschleimhaut gebildet wird und die
Spaltung und Verwertung der Milch gewährleistet. Dieser Mangel kann angeboren oder erworben sein.
Die Diagnose einer Laktoseintoleranz erfolgt mit Hilfe spezieller Tests: Atem-Test, Blutzucker-Test,
Gen-Test, Diät-Test, Expositionstest. Maßnahmen zur Besserung der Beschwerden sind entweder der völlige Verzicht auf Milch und Milchprodukte oder die starke Einschränkung deren Konsums.