Tai Chi
Tai Chi Chuan ist eine chinesische Kampfkunst und wird als die höchste Kampfkunst verstanden. Es gibt unterschiedliche Schreibweisen, doch im deutschen Sprachraum wird in der Regel „Tai Chi“ benutzt.
Diese Sportart, die gleichzeitig Lebensphilosophie beinhaltet, umfasst
zahlreiche Aspekte, wie z.B. Gesundheit, Meditation und Selbstverteidigung sowie die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung. Das ist das Besondere an Tai Chi, diese Synthese aus Kampf, Bewegungskunst und Meditation.
In den letzten Jahrzehnten erfreut sich Tai Chi Chuan auch in Europa immer größerer Beliebtheit. Es gibt zahlreiche westliche Schüler chinesischer Meister. Tai Chi wird in China schon seit vielen Jahren zur Prävention und zur Unterstützung der Selbstheilungskräfte bei zahlreichen Krankheiten eingesetzt. Durch die langsamen, gleichmäßigen und fließenden Bewegungen wird eine allmähliche und nachhaltige Entspannung angestrebt. Die Atmung wird langsamer, ruhiger und tiefer. Körperund Geist werden elastischer und trainierter. Die Stellungen der Gelenke und die Körperhaltung werden optimiert. Durch Tai Chi wird eine Stärkung der Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder, des gesamten Bewegungsapparates erzielt. Außerdem soll dabei das Nervensystem stabilisiert und der Stoffwechsel verbessert werden, und zwar durch einen erhöhten Sauerstoffgehalt in Blut und Gewebe.
Grundprinzipien und Besonderheiten
Im Tai Chi Chuan gibt es verschiedene Stile mit jeweils unterschiedlichen Besonderheiten und Figuren, die von verschiedenen Personen entwickelt und nach ihren Familiennamen benannt wurden. Die heutzutage am weitesten verbreitete Form ist der so genannte Yang-Stil, dessen modifizierter Entwurf auf Cheng Man Ching zurückgeführt wird. Dieser Stil wurde so angepasst, dass er einen größeren Kreis von Anwendern erreichen konnte. Der Yang-Stil zeichnet sich durch langsame, gleichmäßige Bewegungen aus. Deshalb ist er zur beliebtesten Form des Praktizierens von Tai Chi geworden.
Wichtig sind folgende zu beachtende Regeln: beim Üben soll der Körper entspannt sein; die Bewegungen sind fließend; das Gleichgewicht soll immer aufrechterhalten werden; es wird hier die Bauchatmung praktiziert; die Koordination von Oben und Unten einhalten; die Harmonie zwischen Innen und Außen herstellen; den Kopf aufrichten; das Kreuz locker lassen; die Brust zurückhalten; die Unterscheidung zwischen Leere und Fülle, d. h. das Auseinanderhalten von belastetem und unbelastetem Bein durch die richtige Verlagerung des Körpergewichtes.
Fortsetzung folgt.