Esoterik
Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.
(Mahatma Gandhi)
Ich befasse mich unglaublich gerne mit Esoterik. Es ist spannend, verschiedene Epochen und ihren Um-gang mit der Esoterik und übernatürlichen Phänomenen zu beobachten und daraus Rückschlüsse ziehen zu können. Auch der Umgang der Forschung mit diesen Themen, der Einfluss auf die Menschen - all diese Dinge finde ich hochinteressant.
Doch was ist eigentlich Esoterik? Viele verstehen darunter alles Mögliche, der Begriff wird gerne für zahlreiche Dinge benutzt, die mit Esoterik nichts zu tun haben und sogar unseriös sein können. Deshalb haben viele Menschen eine falsche Vorstellung davon, was Esoterik ist, und eine negative, ja ablehnende Haltung gegenüber diesem Bereich.
In Wirklichkeit bedeutet Esoterik nicht das, was viele glauben oder behaupten. Das Wort "Esoterik" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "dem inneren Bereich zugehörig". Die alten Griechen bezeichneten damit eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten Personenkreis zugänglich war. Später kamen noch andere Bedeutungen hinzu, z. B. der spirituelle Erkenntnisweg, wie die Mystik, oder allgemein ein "höheres" beziehungsweise "geheimes" Wissen.
Heutzutage wird alles, was man nicht erklären und beweisen kann, als esoterisch bezeichnet, was sicher falsch ist, zumal es sich oft in der Tat um Humbug und Betrug handelt. Der Begriff "Esoterik" erfährt eine unerfreuliche Zweckentfremdung. Diese jedoch ist in der Regel bei allen Begriffen möglich und in allen Bereichen praktikabel: Religion, Wissenschaft, Moral, Politik, Geld und andere. Man kann mit Begriffen "spielen" und sie zu den unterschiedlichsten Zwecken einsetzen.
Mir persönlich geht es bei der Beschäftigung mit Esoterik um den spannenden Versuch, so genannte unerklärliche Dinge und Phänomene einleuchtend zu erklären und zu begreifen. Dabei versuche ich, so "wissenschaftlich" wie möglich vorzugehen. Das bedeutet, dass ich alle möglichen brauchbaren Metho-den, Erfahrungswerte, Logikformeln und dergleichen einsetze, um meine Erkenntnisse zu erweitern, zu überprüfen und zu verbessern. Dabei ist mir klar, dass es keine absolute Wahrheit gibt, und dass viele Dinge niemals hinreichend erklärt werden können, sondern vielleicht nur annähernd. So ähnlich verhält es sich allerdings auch in der Wissenschaft, in der Religion etc. Es geht dabei also an erster Stelle um die Möglichkeit, zu ermitteln, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass bestimmte Dinge wahr sind oder nicht wahr sind beziehungsweise so oder anders beschaffen sein können.